Zahngesundheit: Wie regiert der Zahnarzt auf Laktoseintoleranz?

Laktoseintoleranz ist weit verbreitet, ungefähr zwanzig Prozent der Deutschen leidet darunter. Global gesehen spricht man sogar von 75 Prozent der Weltbevölkerung, wobei Afrika und Asien den Schnitt stark nach oben heben. Nun ist es bekannt, dass besonders Milchprodukte ein unverzichtbarer Ernährungsfaktor sind, für die Zähne vor allem wegen des Kalziumgehalts. Speziell schwangere Frauen achten auf genügend Kalzium in der Ernährung, weil sie immer noch den zeitlosen Spruch im Hinterkopf haben, dass jedes Kind die Mutter einen Zahn kosten kann. Was also kann der Zahnarzt seinen betroffenen Patienten raten, die keinen Milchzucker vertragen?

Laktase ist der Übeltäter – wenn sie fehlt

Ein Mangel an Laktase ist verantwortlich für die Laktoseintoleranz. Laktase ist ein Enzym, das auf der Dünndarmschleimhaut sitzt. Seine Aufgabe: es spaltet den Milchzucker in Glukose und Galaktose. Beide werden dann ins Blut befördert. Wenn dies wegen Laktasemangels nicht geschieht, werden aus dem Milchzucker unverdauliche Klumpen, die unverändert in tiefere Darmabschnitte gelangen. Wenn sie dort von den Dickdarmbakterien abgebaut werden, kommt es zu Blähungen und Durchfall, d.h. zu Bauchschmerzen. Um Beschwerden einzudämmen, arbeiten Zahnärzte und Ernährungsfachleute gemeinsam an einer individuellen Therapie. Dabei wird in drei Schritten vorgegangen. Zunächst verzichtet der Patient gänzlich auf Milchzucker, danach werden schrittweise Milchprodukte in die Ernährung integriert und so die individuelle Verträglichkeitsgrenze ermittelt. Am Schluss der Therapie wird dann gemeinsam eine dauerhafte Ernährungsform ermittelt.