Zahnfleischtaschen – Bedrohung für die Zahnfleischgesundheit

Ohne Bohrer zu gesunden Zähnen?

Vor einiger Zeit entwickelten Wissenschaftler im Zuge der Alzheimerforschung ein Medikament, das nicht nur Alzheimerpatienten helfen soll. Während der Entwicklungsphase und der Erprobung dieses Medikaments stand eine Wirkung im Vordergrund. Man wollte nachweisen, dass Tideglusib, so der Name des Medikaments, Protein-Klumpen im Gehirn von Alzheimer-Demenz-Patienten auflösen kann. Dabei ergab sich, dass dieses Medikament noch viel mehr kann als das. Es ist geeignet, Hohlräume in Zähnen zu füllen, die eine Karies-Erkrankung verursacht hat. Im besten Fall hieße das: Man kann Karies ohne Einsatz von Bohrern behandeln. Ganz besonders für Zahnarztangst-Patienten wäre das eine besonders gute Nachricht.

Nebenwirkungen der besonderen Art: So funktioniert es

Im Rahmen einer Studie hat man die natürliche, Bohrer-freie Zahnreparatur bei Mäusen bereits erfolgreich getestet. Das Alzheimer-Medikament kann etwas Entscheidendes für erkrankte Zähne tun. In der Pulpa des Zahns kann es Stammzellen stimulieren. Damit regt es den erkrankten Zahn zur Produktion neuer Zahnmasse an- So füllt sich der entstandene Hohlraum. Die Reparatur eines kranken Zahns kann so auf natürlichem Weg erfolgen. Der Einsatz von herkömmlichen Zahnfüllungen wäre damit nicht mehr erforderlich. Die Entdeckung der Forscher, dass das neu entwickelte Medikament den natürlichen Prozess des Zahnwachstums in Gang setzt, klingt spektakulär. Immerhin ist die Pulpa für jeden Zahn die Quelle, aus der neues Dentin entsteht, die mineralisierte Substanz unter dem Zahnschmelz.

Dentin, der lebenswichtige Stoff für unsere Zähne

Ein erkrankter Zahn kann zwar von Natur aus neues Dentin generieren, doch die sehr geringe Menge reicht nicht aus, um den Zahn vollständig zu reparieren. Auch wenn die Pulpa durch die zahnärztliche Therapie zu diesem Prozess angeregt wird: Hohlräume, die im Zahn durch Karies entstanden sind, sind generell recht tief; die natürlich entstehende Menge Dentin kann diesen Hohlraum nicht füllen. Das Medikament Tideglusib kann ein Enzym ausschalten, das die Bildung von Dentin verhindert. Im Rahmen einer Studie hat man kleine, biologisch abbaubare Schwämme mit Tideglusib getränkt und diese in die Hohlräume von Mäusezähnen gelegt. Es dauerte sechs Wochen, bis der Zahn repariert war. Die Schwämme hatten sich in diesem Zeitraum aufgelöst. Der nächste Schritt der Forscher: eine klinische Studie mit menschlichen Zähnen.