Diagnostik und Behandlung von Bruxismus
Bruxismus ist der zahnmedizinische Begriff für das, was man umgangssprachlich als Zähneknirschen bezeichnet. Man kennt dieses zahnmedizinische Phänomen bereits seit mehr als 100 Jahren. Wissenschaftliche Untersuchungen gibt es allerdings erst in der jüngeren Vergangenheit. Erst im vergangenen Jahr wurde eine aktualisierte Definition von Bruxismus veröffentlicht. Man unterscheidet zwischen Bruxismus im wachen Zustand und im Schlaf. Von Schlafbruxismus spricht man, wenn während des Schlafens die Kaumuskulatur aktiv ist. Dies kann sowohl rhythmisch als auch nicht rhythmisch geschehen. Wenn man in wachem Zustand häufig Zahnkontakt hat, den Unterkiefer häufig vorschiebt und/oder generell der Kieferbereich unter Anspannung steht, handelt es sich um Wachbruxismus.
Die Häufigkeit von Bruxismus je nach Alter und Geschlecht
Inzwischen gibt es Studien, die sich mit der Prävalenz (Häufigkeit) von Bruxismus beschäftigt haben. Man hat dies nach Geschlecht und Alter untersucht. Bei Erwachsenen tritt Wachbruxismus zum Beispiel generell doppelt so oft auf wie Schlafbruxismus. Letzterer tritt den Studien nach bei mehr als der Hälfte aller Kinder auf. Das beginnt bereits mit dem Durchtritt der ersten Zähne, also sehr früh. Grundsätzlich wurde Bruxismus während sämtlicher Lebensphasen festgestellt. Mit zunehmendem Alter verändern sich die Zahlen. Am häufigsten knirschen Menschen in ihrem zweiten und dritten Lebensjahrzehnt mit den Zähnen. Danach sinken die Zahlen. Je älter die Studienteilnehmer waren, desto seltener wurde Bruxismus diagnostiziert. Zu Unterschieden zwischen den Geschlechtern gibt es für keine Lebensphase belastbare Ergebnisse.
Therapie bei Bruxismus
Nach dem Motto „Ich weiß, dass ich nichts weiß“ richten sich die Behandlungsmöglichkeiten bei Bruxismus-Patienten. Immer noch wünschen sich die Zahnmediziner mehr Erkenntnisse und umfangreicheres Wissen zu diesem Thema. Dennoch gilt: je eher Bruxismus erkannt wird, desto besser sind die Chancen, die Folgen davon im Zaum zu halten. Im besten Fall geschieht das in der Anfangsphase, dann kann man sogar prophylaktische Maßnahmen ergreifen. Bei nächtlichem Bruxismus ohne erkennbare Ursache ist die Rede von primärem Bruxismus. In diesen Fällen kann man nicht nach Ursachen suchen und diese dann therapieren. Es geht weder um Schäden an den Zähnen noch um welche an der Kiefermuskulatur. Sekundärer Bruxismus liegt vor, wenn es Hinweise auf eine Erkrankung gibt, die an ganz anderer Stelle im Körper vorliegt. Je nach Ursache wird dann der entsprechende Facharzt hinzugezogen.