Bleibende Zähne wachsen geschädigt nach: Mineralisationsstörung
Alle Eltern sind heutzutage umsichtig und besorgt bei der Zahnpflege ihrer Kinder vom frühest möglichen Zeitpunkt an. Dennoch kann es passieren, dass einem vollkommen gesunden Milchgebiss bleibende Zähne nachfolgen, die nicht in einwandfreien Zustand sind. Die nachwachsenden Zähne sind verfärbt, im Gegensatz zu den Milchzähnen auch wesentlich empfindlicher gegen Schmerz. Außerdem ist der Zustand der bleibenden Zähne von der Konsistenz her mangelhaft, die Zähne bröckeln.
Was steckt hinter diesem Zustand bleibender Zähne?
Bedrohlich an diesem Erkrankungsbild der Zähne ist die Tatsache, dass sie ihre eigentliche Aufgabe nicht erfüllen können. Sie sind nicht stabil genug zum Kauen und lösen sich im schlimmsten Fall auf bzw. fallen aus. Hinter diesen Auffälligkeiten steckt MIH, eine Krankheit, die die zahnmedizinische Forschung seit etwa 30 Jahren beschäftigt.
Im englischen Sprachraum spricht man von „cheese molars“ – Käsebackenzähnen
Hierzulande hat sich die fachsprachliche Bezeichnung MIH durchgesetzt (Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation) durchgesetzt, zumal nicht nur die Backenzähne betroffen sind, sondern auch die Schneidezähne. Neu an MIH ist vermutlich nicht ihre Existenz. Vielmehr vermuten Zahnmediziner, dass ein Zusammenhang mit der Entwicklung der Zahn- und Mundhygiene der vergangenen drei Jahrzehnte besteht. Es hat sich bei jungen Eltern das Bewusstsein durchgesetzt, dass früh beginnende Zahnpflege und gewisse Ernährungsregeln (z.B. kein gezuckerter Tee) zahlenmäßig eine deutliche Rückbildung von Karies zur Folge haben. Vermutlich wurden früher MIH-Erkrankungen fälschlicherweise für Karies gehalten.