Autismus

Milchzähne geben Hinweise auf Autismus

Eine aktuelle Studie in den USA lieferte kürzlich wichtige Erkenntnisse zur Entstehungsgeschichte von Autismus. Grundlage der Untersuchungen waren Milchzähne und deren Gehalt von verschiedenen Metallen. Die Milchzähne von Kindern, die an Autismus erkrankt sind, zeigen weitaus höhere Konzentrationen von Blei. Hingegen waren geringere Vorkommen an Mangan und Zink zu verzeichnen. Diese Ergebnisse geben einen deutlichen Hinweis auf den Zusammenhang von Umwelteinflüssen und Autismus-Erkrankungen. Die Entwicklung der Krankheit beginnt bereits in der embryonalen Phase, also im Mutterleib. Dies ist nur eine Erkenntnis von vielen, die sich aus der genannten Studie ergeben haben.

Dentin in Milchzähnen liefert wichtige Informationen

Tatsächlich sind die Milchzähne so etwas wie ein Informations-Archiv. Die Metallablagerungen im Dentin weisen nach, in welchem Alter Kinder dem Einfluss eines giftigen Stoffes ausgesetzt waren. Das Verfahren, mit dem sich der Metallgehalt in den Dentin-Schichten nachweisen lässt, wurde von Forschern in New York entwickelt. Die ausgefallenen Milchzähne werden für die Untersuchung mit einem Laser beschossen, um Material abzulösen. Bei der anschließenden Untersuchung wird die Entwicklung der Metalleinflüsse deutlich sichtbar. Untersucht wurden die Zähne von Zwillingen verschiedener Kombinationen.

Laser hilft bei der Dentin-Untersuchung von Milchzähnen

Insgesamt waren es 44 Zwillingspaare. Es wurden die Milchzähne autistischer und nicht autistischer Kinder untersucht. Eindeutig hat sich ergeben, dass Kinder mit Autismus deutlich höhere Bleivorkommen hatten als nicht erkrankte Kinder. Ganz besonders deutlich waren die Unterschiede während der Monate kurz vor und nach der Geburt. Im Alter von 15 Wochen war der Unterschied signifikant. Bei den erkrankten Kindern war der Bleianteil um 50 Prozent höher als bei den gesunden. Autismus beginnt demnach bereits im Mutterleib, wird jedoch erst im Alter von fünf bis sechs Jahren diagnostiziert. Von den Ergebnissen der Studie erwartet man sich nun neue Möglichkeiten der Therapie.