Irrtümer zum Thema Zahn- und Mundpflege
Was man tun muss, um im Bereich der Zahn- und Mundpflege als Patient selbst seinen Anteil beizutragen, sollte inzwischen allgemein bekannt sein. Zu diesem Thema stehen immerhin unendlich viele Informationen zur Verfügung. Dennoch kursieren immer noch Irrtümer darüber, wie man Zähne, Zahnfleisch und Zunge optimal pflegt und reinigt und wo die Ursachen für Mundgeruch liegen.
Schlechte Zähne und Karies liegen in der Familie
Diese Annahme ist falsch. Was tatsächlich vererbbar ist, sind optische Faktoren wie die Form des Kiefers oder die Größe der Zähne. Wer sich nicht um seine Mundhygiene kümmert, ist selbst verantwortlich, wenn sich Karies einstellt.
Wenn das Zahnfleisch blutet, sollte man es schonen
Auch das ist ein großer Irrtum. Blutendes Zahnfleisch bedeutet, dass eine Entzündung vorliegt, und diese entsteht durch Zahnbelag, der nicht gründlich genug entfernt wurde. Daher ist es besonders wichtig, die blutenden Stellen zu putzen – auch, wenn es weh tut. Der Besuch beim Zahnarzt sollte bei diesen Beschwerden selbstverständlich umgehend stattfinden.
Ein Apfel am Tag ersetzt den Doktor – aber nicht den Zahnarzt
Das bekannte Sprichwort vom Nutzen des täglichen Apfelgenusses trifft im Bereich der Zahnmedizin nicht zu. Immer noch denken viele Menschen, dass man das Zähneputzen mit dem Verspeisen eines Apfels ersetzen kann. Irrtum: ein Apfel enthält Fruchtzucker und Fruchtsäure, und beides greift den Zahnschmelz an, vor allem in der Kombination. Wenn es also mal einen Ersatz für die Zahnbürste geben muss, greift man besser zu zuckerfreiem Kaugummi – aber nur im Notfall.
Schlechter Atem entsteht durch Erkrankungen des Magen-/Darmtraktes
Unzählige Bakterien nutzen den Mund als Wohnraum, ernähren sich von Speiseresten und vermehren sich bei mangelnder Mund- und Zahnpflege in kaum vorstellbarer Größenordnung. Dabei entsteht Mundgeruch. Der Grund: bei der Ausscheidung dieser Nahrung produzieren diese Bakterien nach Fäulnis riechende Schwefelverbindungen. In fast allen Fällen liegt hier die Ursache für Mundgeruch. Der Anteil von Magenproblemen an schlechtem Atem ist mit etwa 10 Prozent wesentlich niedriger als allgemein angenommen.